Die große Reise ist fürs Erste vorbei

Ich bin wieder in Deutschland. Nach 14 Monaten bin ich wieder da. So richtig realisiere ich es noch nicht. Es ist schwer zu begreifen, dass meine erste lange lange Reise vorbei ist.

Es war nicht nur eine Reise, sondern teilweise auch ein richtiges geregeltes Leben in einem anderen Land. Sechs Monate lebten Moritz und ich in Melbourne, wir hatten unsere Jobs und unser tolles Apartment mit unseren lieben Mitbewohnern. Ich hatte neben dem vielen Reisen, Urlauben und Abenteuern einen mehr oder weniger normalen Alltag. Australien ist ein Zuhause für mich geworden. Ein Zuhause, dass ich kennen gelernt, erkundet und lieben gelernt habe. Ich kam nach Australien als 18jähriges Mädchen und verließ es als selbstständige junge Erwachsene. Nicht, dass ich vorher total unselbstständig gewesen wäre, aber das Leben am anderen Ende der Welt, fern von jeglicher Hilfe von zuhause fordert einen, seine eigenen Angelegenheiten in die Hand zu nehmen und zu meistern. Es fängt bei der Kontoeröffnung an und geht über den ersten eigenen Autokauf, die erste eigene Wohnung, die Zurechtfindung im Linksverkehr bis zur Steuererklärung und jeglichem anderen Bürokram in einem englischsprachigen Land. Ich bin nicht nur selbstständiger, sondern auch offener gegenüber Fremden geworden, in sofern das noch möglich war. Als Backpacker lernt man freundlich gegenüber anderen zu sein. Offen auf fremde Personen zuzugehen, ohne Vorurteile neue Menschen kennen zu lernen, andere Kulturen wertzuschätzen und in gegenseitigem Respekt mit anderen zu reisen und zu leben. Neben all diesen Sachen hatte ich natürlich auch einfach Spaß. Und davon unendlich viel. Wie schön war es, einfach mit meinen Freunden unter dem Wasserfall zu plantschen, als Auto Kolonne an der Küste entlang zu sausen, zusammen zu kochen, zusammen zu feiern, zusammen neue Orte zu erkunden, zusammen zu surfen, zu tauchen und zu schnorcheln – einfach zusammen die Zeit unseres Lebens zu haben. Denn das waren die letzten vierzehn Monate für mich – die beste Zeit meines Lebens. Ich bin so dankbar für alles. Für jede Hürde, die ich meistern musste, für die Natur die ich bestaunen durfte, für die Freundschaften, die ich fürs Leben geschlossen habe, für die Tierbegegnungen die ich hatte, für die Verbesserung meines vorher wirklich schlechten Englisch und für jeden wunderschönen Sonnenaufgang, der einen weiteren Tag im Paradies angekündigt hat. Und ganz besonders dankbar bin ich dem Schicksal, das Moritz und mein Weg sich gekreuzt haben. Die acht Monate, die wir zusammen gereist und gelebt haben waren ganz besonders. Jetzt sind wir zusammen hier in Deutschland und raten jedem der über einen Auslandsaufenthalt nachdenkt, es zu tun!

Es lohnt sich auf jeden Fall weiterhin diesem Blog zu folgen, den die nächsten Reisen werden nicht lange auf sich warten lassen. Ich habe noch lange nicht genug von dieser Welt gesehen!